Das heutige Türchen stammt aus Regensburg und kommt uns in Erlangen-Nürnberg doch zu vertraut vor.
Studiengebühren wirken nicht nur sozial selektiv, sie werden auch mehr und mehr anstelle staatlicher Finanzierung verwendet, um die Grundausstattung zu gewährleisten. Zusätzlich gibt es etliche Fälle von Studiengebührenmissbrauch. An der Universität Regensburg werden dieses Semester über 115.000 Euro entgegen dem einheitlichen Votum der paritätisch besetzten Studienbeitragskommission (SBK) sowie über 3 Millionen Euro bei unentschiedenem Votum – also ohne demokratische Legitimation – von der Hochschulleitung ausgegeben.
- Diese Stellwand steht in der Bibliothek. Sie schützt nicht vor Lärm, bietet keinen Sichtschutz, wurde aber aus Studiengebühren finanziert, um die „Studienbedingungen“ (Art. 71 Abs.1 Satz 2 BayHSchG) zu verbessern.
- Drei Hörsäle, H10, H22 und H23 sollen für insgesamt 170.000 Euro renoviert werden. Konkret sollen die Sitzgelegenheiten und die Bodenbeläge erneuert werden. Warum? Weil knapp zehn Stühle von etwa 600 defekt sind.
- Jeder dieser Stühle hat die Studierenden aufgrund des Unilogos 50 Euro gekostet. Pro Stuhl also ein Zehntel der pro Semester erhobenen Studiengebühren. Aber kein Mensch studiert besser („Verbesserung der Studienbedingungen“, Art. 71 Abs.1 Satz 2 BayHSchG), weil sie oder er auf einem Stuhl mit Unilogo sitzt.
- Für die Verlängerung der Bibliotheksöffnungszeiten auf einen annehmbaren zeitlichen Rahmen werden allein in der Zentralbibliothek pro Semester etwa 80.000 Euro an Studiengebühren ausgegeben. Die Nachtöffnungszeiten der Jura- und WiWi-Bibliotheken kosten extra. Genutzt werden die Bibliotheken nachts aber nur selten. Gerade nach Mitternacht, wenn keine Busse mehr fahren, ist das Personal oft allein.
- In der Bibliothek für Wirtschaftswissenschaften wurden 20 externe Monitore installiert, die an Laptops angeschlossen werden können. Jeder Monitor samt Installation und Anschlüssen hat etwa 2000 Euro gekostet. Gebraucht werden sie nicht, benutzt nur selten.
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